Vom Glück, im eigenen Haus zu arbeiten

Gestern kam eine Kollegin in meine Praxis und fragte mich, ob es nicht problematisch sei, den Arbeitsplatz im eigenen Haus zu haben? Die Patienten hätten auf diese Weise ja jederzeit „Zugriff“ auf mich.

Ich war wirklich erstaunt über diese Frage, denn sie hat sich mir nie gestellt. Genau genommen arbeite ich seit 23 Jahren im Homeoffice! 13 Stufen hat der Weg in meine Praxis.

Ich finde es schön, dass Menschen zu mir kommen können, wenn mittwochsnachmitags alle Praxen geschlossen haben oder wenn am Wochenende plötzlich ein Ohr schmerzt. Ich fühlte mich nie ausgenutzt.

Falls Sie mich mal außer der Reihe brauchen, bin ich gerne für Sie da – wenn ich da bin. Ein kurzer Anruf klärt meine Erreichbarkeit. Ein NEIN hat man immer, ein JA kann man kriegen. Also, einfach versuchen.

Dazu eine kleine Geschichte

Der Bänker und der Fischer

Ein Bankkaufmann trifft des Urlaubes auf einen Fischer, der nahe am
See angelt.
“Ein wunderschöner Ort, nicht wahr?”, richtet der Bänker sich an den
Fischer.
“Absolut. Ich bin jeden Tag hier”, antwortet der Fischer.
Dem Bänker fällt auf, dass der Fischer schon viel gefangen hat.
“Wow, sie haben schon viele Fische gefangen. Sie scheinen wirklich ein
Händchen dafür zu haben. Haben Sie schon mal überlegt, eine eigene
Fischerei aufzumachen?”
“Warum sollte ich das tun?”, fragte der Fischer.
“Dann könnten Sie eine Menge Geld verdienen”, antwortete der Bänker.
“Warum sollte ich das wollen?”, fragte der Fischer.
“Dann können Sie ein großes Unternehmen mit vielen Mitarbeitern aufbauen”, antwortete der Bänker.
“Warum sollte ich das wollen?”, fragte der Fischer.
Der Bänker wurde langsam etwas argwöhnisch.
“Nun, dann hätten sie viel mehr Geld und Zeit, um das zu tun, was sie
wollen.”
“Zum Beispiel?”, fragte der Fischer.
“Dann könnten Sie den ganzen Tag in diesem wunderbaren See angeln”,
sagte der Bänker.
“So, wie jetzt gerade, meinen Sie?”, antwortete der Fischer.
Der Bänker, peinlich berührt, nuschelte: “… Genau.”

Ich freue mich immer auf Sie
Ihre Ulrike Töpperwien